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Captivated By You - Kapitel 2 (Die Kingcaid Milliardäre Buch 1)

Kapitel 2: Asher

Genau hinzusehen, ist keine gute Idee.

Dreißig Jahre lang beehrte ich nun schon die Welt mit meiner Anwesenheit.

Ich hatte viel gesehen, viel unternommen und viele Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt.

Aber noch nie zuvor war ich einer so cleveren Frau wie dieser Fremden begegnet. Diese atemberaubende Frau hatte meine Aufmerksamkeit von der ersten Sekunde an auf sich gezogen, als ich den schwachen Hauch ihres Parfüms wahrgenommen hatte, als sie sich neben mich gesetzt hatte. Und von dem Moment an, als sie ihren Mund geöffnet und gesprochen hatte, war ich hin und weg gewesen.

Sie hatte mit ihrer Persönlichkeitsanalyse in so ziemlich jeder Hinsicht ins Schwarze getroffen, fast so, als hätte sie in meinem Kopf herumgestochert und den Mann entlarvt, den ich selten jemandem zeigte. Das war eine äußerst seltene Fähigkeit und eine, die ich weiter erforschen wollte. Sie hatte mir zwar nicht erlaubt, auch sie zu analysieren, aber im Laufe des Abends würde sie sich entspannen und dann käme mein großer Moment.

Ich hängte ihre Jacke an die Rückenlehne eines Stuhls, den ich für sie herauszog. Als ich mich ihr gegenübersetzte, strich sie ihren Rock glatt, setzte sich und ich gebe zu, dass ich meine Augen auf ihre Bluse senkte, um einen Blick auf ihr Dekolleté zu erhaschen. Ich konnte gerade noch wegsehen.

Dachte ich zumindest.

Das Feuer in ihren bernsteinfarbenen Augen verriet mir allerdings, dass sie mich dabei erwischt hatte. Ich schenkte ihr ein verlegenes Grinsen.

„Tut mir leid.“

Sie funkelte mich zwei oder drei Sekunden lang an, dann stand sie auf und riss ihre Jacke von der Stuhllehne.

Ich sprang auf. „Wo wollen Sie hin?“

„Ich hatte heute genug davon, zu einem sexuellen Objekt gemacht zu werden, Anthony, oder wie auch immer Sie wirklich heißen. Ich bin mir sicher, dass es viele Frauen in Ihrer Kontaktliste gibt, die sich liebend gern von Ihnen angaffen lassen würden, aber ich habe nicht vor, mich in der langen Liste einzureihen.“

Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging zielstrebig auf den Ausgang zu. Ich lief ihr hinterher und holte sie ein, als sie gerade die Tür aufriss. Seattles Version eines Regenschauers hing in der Luft, mehr ein Nebel als eine Sintflut.

„Ethel, bitte, bleiben Sie stehen.“ Ich hielt ihren Ellbogen fest. „Bitte kommen Sie wieder rein. Es tut mir leid. Es tut mir verdammt leid. Es war wirklich saublöd von mir. Geben Sie mir eine Chance, es wieder gutzumachen.“

Ich war nicht der Typ Mann, der einer Frau hinterherlief. Ethel hatte mit ihrer Einschätzung meines Charakters und dem Stellenwert von Frauen in meinem Leben vollkommen richtig gelegen. Meine Firma stand in meinem Leben an erster Stelle und nahm hundert Prozent meiner Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch. Da war kein Platz für eine tiefgründige Beziehung.

Doch auf einer intuitiven Ebene wusste ich tief in meiner Seele, dass es ein großer Fehler wäre, diese Frau gehen zu lassen. Ich wusste nicht, woher ich das wusste, nur dass jede Faser meines Wesens danach schrie, sie aufzuhalten und zu überreden, mir noch eine Chance zu geben.

Sie blickte zu mir auf und das Feuer in ihren Augen loderte immer noch. Ihre Iriden erinnerten mich an Manuka-Honig, tiefgründig und golden. Es war die Art von Augen, in die ein Mann stundenlang blicken könnte, ohne sich auch nur eine Sekunde zu langweilen.

Eine leichte Brise wehte ihr das blonde Haar ins Gesicht und sie schob es mehr als nur leicht genervt beiseite.

„Warum sollte ich?“

Gute Frage.

Ich hob die Hände. „Mehr als eine aufrichtige Entschuldigung und das Versprechen, meine Augen nicht mehr auf Wanderschaft zu schicken, kann ich Ihnen nicht anbieten.“

Sie presste die Lippen zusammen. „Und Ihre Hände.“

„Auf jeden Fall auch meine Hände.“ Ich schenkte ihr ein schiefes Lächeln. „Tut mir leid, dass ich so ein stereotypes Arschloch war, aber ich mag Sie. Ich mag, dass Sie klug und scharfsinnig sind, und ich würde mich geehrt fühlen, wenn ich Sie zum Essen einladen dürfte. Bestellen Sie das Teuerste auf der Speisekarte, um es mir heimzuzahlen.“

Sie musterte mich mehrere Sekunden lang, dann ließ sie die Tür los. Sie fiel lautstark zu und die kühle Herbstluft blieb draußen.

„Machen Sie sich bereit, tief in Ihre Tasche zu greifen, Ant.“

Ohne eine Antwort abzuwarten, huschte sie an mir vorbei und kehrte zu unserem Tisch zurück. Ich grinste ihr nach. Ich kannte diese Frau nicht, aber verdammt, ich wollte sie dringend kennenlernen. Nicht nur wegen ihres Körpers, der so heiß war, dass er illegal sein sollte, sondern auch wegen ihres Geistes. Sie besaß die Art von Intelligenz, die ich unglaublich attraktiv fand, und eine innere Herzlichkeit, die mich auf einer primitiveren Ebene ansprach.

Ich nahm wieder Platz, legte mir die Serviette in den Schoß und schlug die Speisekarte auf. Das Essen war durchschnittlich, aber die Gerüche, die aus der offenen Küche strömten, ließen mir fast genauso das Wasser im Mund zusammenlaufen wie die Frau, die mir gegenübersaß. Als ich mir die Vorspeisen durchlas, fiel mir etwas ein, was sie gesagt hatte.

„Was meinten Sie, als Sie sagten, Sie hätten für heute genug davon, sexuell objektiviert zu werden?“

Mit gesenktem Blick betrachtete sie die Speisekarte. Dann klappte sie sie zu und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.

„Ich war heute bei einem Vorstellungsgespräch und der Typ, der mich interviewt hat, fand es anscheinend völlig in Ordnung, mir an den Hintern zu fassen und ihn kräftig zu drücken.“ Sie biss sich auf die Zähne. „Sie wissen schon, wie es in einem professionellen Umfeld so üblich ist“, fügte sie sarkastisch hinzu.

Mir blieb der Mund offen stehen. „Machen Sie Witze?“

Sie starrte mich mit großen, ungläubigen Augen an. „Sehe ich aus, als würde ich Witze machen?“

„Nein. Ich meine … verdammt, das ist doch krank.“

„Nicht wahr?“ Sie nickte. „Und wissen Sie, was das Schlimmste daran ist? Es war mein Traumjob. Ich hatte alle Online-Tests mit Bravour bestanden und meine Präsentation war perfekt und dann hätte ich nur noch die letzte Hürde nehmen müssen und dieser Witzbold denkt, er kann mich anfassen und ich muss es einfach hinnehmen, weil ich keine andere Wahl habe.“ Sie lachte verbittert auf. „Kein Job ist das wert.“

Brennende Magensäure stieg mir auf und meine Nasenflügel blähten sich, als ich ein paar Mal tief einatmete.

„Nein, kein Job ist das wert.“ Fast hätte ich über den Tisch gegriffen, um ihre Hand zu drücken, um sie zu trösten und für sie da zu sein, aber dann besann ich mich eines Besseren. „Und was haben Sie getan? Ihm in die Eier getreten und die Polizei gerufen?“

Ein Lachen, das ihre Augen nicht erreichte, brach aus ihr heraus. „Schlimmer. Ich habe gar nichts getan. Ich bin einfach weggegangen.“

„Was? Warum?“

Sie verengte ihre Augen. „Verurteilen Sie mich nicht.“

„Nein, tue ich nicht.“ Ich hob meine Hände in die Luft. „Ich bin nur … wütend und wünschte, ich wäre da gewesen, um ihm in Ihrem Namen in die Eier zu treten. Was war das für ein Job?“

Ihr Brustkorb hob sich, als sie tief einatmete und durch die Nase wieder ausatmete. „Ein Praktikum bei einer großen Hotelkette. Es war die perfekte Gelegenheit, eine, nach der ich seit Monaten tagtäglich gesucht habe. Endlich bot sich mir eine Chance, meinen Abschluss in der Hotellerie einzusetzen. Und jetzt“, sie lachte wieder und wieder fehlte der Geste jeder Humor, „heißt es zurück nach Chicago und zurück zum Kellnern, bis sich etwas anderes ergibt. Wann auch immer das sein mag.“

Ein unbehagliches Ziehen machte sich in meinem Magen breit. Ich glaubte nicht an Zufälle und alles in mir betete, dass ich mich irrte. Ich versteckte meine geballten Fäuste unter dem Tisch und hoffte, dass die nächsten Worte aus ihrem Mund nicht die waren, die ich befürchtete.

„Welche Hotelkette?“

Sag es nicht. Sag es nicht. Sag es nicht.

„Kingcaid“, sagte sie. „Das schicke unten am Wasser.“

Verdammt!

Irgendwie schaffte ich es, mir nichts anmerken zu lassen, aber in meinem Inneren tobte ein Sturm, brodelte ein Vulkan. Lava bahnte sich einen Weg durch meine Adern, verbrannte mein Blut zu Asche, und das Verlangen nach Vergeltung, heftig und ohne Gnade, stieg in mir auf.

„Ich wünschte, ich hätte dem Mistkerl eine Ohrfeige verpasst“, fuhr sie fort, während ich darum kämpfte, mich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf die Wut, die mich zerfraß. „Ich wünschte, ich hätte ihm die Zähne ausgeschlagen. Andererseits hätte ein Mann wie er dann wahrscheinlich selbst die Polizei gerufen und ich wäre es gewesen, die am Ende Ärger bekommen hätte.“ Sie schnaubte. „Typisch.“

„Wie hieß er?“, fragte ich sie heiser und sie bemerkte die Veränderung in meiner Stimme, denn sie kniff die Augen zusammen und beugte sich vor.

„Brandon Forster. Geht es Ihnen gut?“

„Ja.“ Ich räusperte mich. „Ja. Gut.“

„Kennen Sie ihn?“

„Wen?“

Sie verdrehte die Augen. „Brandon Forster?“

Unter den gegebenen Umständen tat ich das Einzige, was ich tun konnte.

Ich log.

„Nie von ihm gehört.“

„Hmm. Ich wünschte, ich auch nicht.“ Sie hob eine Schulter. „Aber jetzt kann ich nichts mehr tun.“

„Warum haben Sie nicht die Polizei gerufen?“

Sie lachte. „Oh, Ant. Und was sollte ich der Polizei sagen?“

Es gefiel mir, dass sie meinen Namen abkürzte, auch wenn er nicht echt war. Es bedeutete, dass sie sich in meiner Gesellschaft immer wohler fühlte. „Dass er Sie angefasst hat, ohne Ihr Einverständnis.“

Sie legte den Kopf schief und warf mir einen mitleidigen Blick zu.

„Ach, für Männer ist es so schön einfach, nicht wahr? Das Problem ist, Ant, es gibt da diese Sache, die man Beweise nennt. Ohne sie ist die Polizei nicht interessiert. Traurigerweise sind Frauen auf der ganzen Welt jeden Tag mit dieser Art von Situation konfrontiert. Es ist nicht richtig und es kotzt mich an, aber es ist alles andere als selten.“

Es war mir peinlich, mir einzugestehen, dass mir so etwas bisher nicht in den Sinn gekommen war. Aber jetzt, da „Ethel“ mich darauf aufmerksam gemacht hatte, dass diese sexistische Behandlung von Frauen vor meiner verdammten Nase und in meiner verdammten Firma stattfand, hatte ich nicht die Absicht, solche Vorgänge zu ignorieren oder unter den Teppich zu kehren, in der Hoffnung, sie würden von allein verschwinden.

Natürlich kannte ich nur ihre Seite der Geschichte. Ich würde eine vollständige Untersuchung einleiten müssen, bevor ich handeln konnte. Intuitiv glaubte ich ihr jedoch. Wenn sie sagte, dass Forster sie begrapscht hatte, dann war es auch so gewesen.

Und wenn ich die Wahrheit aufdeckte, war die Karriere dieses Drecksschweins beendet. Dafür würde ich sorgen.

„Und wenn es Beweise gäbe, würden Sie dann zur Polizei gehen?“

Sie stieß einen Seufzer aus. „Das bezweifle ich.“

Meine Augenbrauen schossen nach oben. „Warum nicht?“

Sie zuckte mit den Schultern. „Na, weil nichts passieren würde, selbst mit Beweisen. Bestenfalls bekäme er eine Verwarnung und ich müsste einen Haufen Papierkram erledigen. Ganz zu schweigen davon, dass wir in einer kleinen Welt leben. So etwas spricht sich herum und Unruhestifter finden immer einen Weg, sich zu rächen.“ Sie knabberte an ihrer Lippe und ihre Augen wurden glasig. „Vergessen Sie es, Ant.“

Nein, das kann ich nicht vergessen.

Ich legte meine Serviette auf den Tisch. „Würden Sie mich für einen Moment entschuldigen?“

„Sicher.“ Sie warf einen Blick auf die Speisekarte und dann zu mir hoch. „Soll ich bestellen, wenn die Kellnerin kommt?“

„Ja, bitte. Ich nehme das Ribeye-Steak. Blutig.“

Ich machte mich auf den Weg zu den Toiletten und sobald ich außer Sichtweite war, rief ich meine Assistentin an. Sie war es gewohnt, rund um die Uhr erreichbar zu sein, und ging beim ersten Klingeln ran.

„Asher, was kann ich für Sie tun?“

Wenn ich nicht vor Wut gezittert hätte, hätte ich gelacht. Aber ich riss mich zusammen. „Tut mir leid, dass ich an einem Freitagabend anrufe.“

Sie stieß einen resignierten Seufzer aus. „Ich arbeite seit fünf Jahren für Sie. Ich kann die Freitagabende, an denen Sie nicht angerufen haben, an einer Hand abzählen.“

Nun brachte sie mich doch zum Lachen. „Ich bin überrascht, dass Sie noch nicht gekündigt haben.“

„Sollte ich Sie ganz allein lassen? Ohne mich wären Sie völlig aufgeschmissen.“

„So ist es.“

„Also?“

„Können Sie sich mit der Personalabteilung in Verbindung setzen und sie bitten, Ihnen alles zu schicken, was sie über Brandon Forster in den Akten haben? Ich brauche es bis morgen früh in meinem Posteingang.“

„Natürlich. Ich kümmere mich sofort darum.“

„Und danach kontaktieren Sie den Sicherheitsdienst und lassen jemanden die Videoaufzeichnungen der letzten vierundzwanzig Stunden vom Hotel in Seattle runterladen und direkt an mich schicken.“

„Verstanden. Sonst noch etwas?“

„Nein, das ist alles. Danke, Priya. Einen schönen Abend noch.“

Ich legte auf und verdrängte alle Gedanken an Brandon Forster aus meinem Kopf. Für Vergeltungsmaßnahmen war noch genug Zeit. Im Moment verdiente „Ethel“ meine volle Aufmerksamkeit. Sie hatte wegen der Handlungen eines meiner Angestellten einen beschissenen Tag gehabt und ich hatte vor, das wieder gutzumachen, indem ich dafür sorgte, dass ihr Abend viel besser war als die Stunden davor.

Ich setzte mich wieder an meinen Platz und strahlte die wunderschöne Frau an, die mir gegenübersaß. „Tut mir leid.“

„Kein Problem. Ich habe Ihr Steak bestellt. Sie wollten es gut durch, richtig?“ Ihre honigfarbenen Augen funkelten.

„Perfekt“, antwortete ich geschmeidig und nahm einen Schluck Scotch.

Sie kicherte. „Oh, Sie sind gut, Ant.“

Ich stützte meinen Ellbogen auf den Tisch, legte mein Kinn auf meinen Handrücken und starrte sie einfach nur an. Sie erwiderte meine Aufmerksamkeit mit Interesse und ihre Pupillen waren so geweitet, dass nur noch ein goldener Ring die Ränder umspielte. Ihr Anblick erinnerte mich an eine totale Sonnenfinsternis.

Beim Abendessen erfuhr ich, dass meine unerwartete Gesellschaft und ich viel gemeinsam hatten. Wir hatten beide zwei Brüder, obwohl ihre eineiige Zwillinge waren. Unsere Familien trieben uns in den Wahnsinn, aber wir liebten sie heiß und innig. Sie liebte Rockmusik, Laufen und die freie Natur. Je mehr Zeit verging, desto mehr wuchs meine Überzeugung, dass das Schicksal diese vollkommen fremde Person aus einem bestimmten Grund in mein Leben geweht hatte. Ich hatte nur noch nicht herausgefunden, was dieser Grund war.

Die Kellnerin räumte unsere Teller ab und wir lehnten beide einen Nachtisch ab. Als sich das Ende des Abends näherte, war ich allerdings nicht bereit, einfach aufzustehen und zu gehen. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal die Gesellschaft eines anderen Menschen so sehr genossen hatte wie die jener atemberaubend schönen Frau, die mir gegenübersaß.

Ich faltete meine Serviette und legte sie auf den Tisch. „Kann ich ehrlich zu Ihnen sein?“

„Das wäre mir sehr recht.“

„Ich will nicht, dass der Abend schon zu Ende geht.“

Sie starrte mich an, ohne zu blinzeln. „Ich auch nicht.“

„Sie sind einfach umwerfend.“

„Und Sie sind betrunken.“

Ich lachte hell auf und hielt mein Glas mit einer Hand hoch. „Das hier ist erst mein dritter Scotch heute Abend und ich habe ihn noch nicht einmal ausgetrunken.“

„Dann sind Sie blind.“

„Wenn ich für den Rest meines Lebens nur noch eine Vision von Ihnen sehe, dann nehme ich mein Schicksal liebend gern an.“

Ihre Lippen verzogen sich zu einem Grinsen und sie schüttelte den Kopf. „Sie reden wirklich immer Schwachsinn, was, Ant?“

Ich hätte alles dafür gegeben, meinen richtigen Namen über ihre rosigen Lippen kommen zu hören, aber wenn ich ihr jetzt sagen würde, wer ich wirklich war, würde sie schneller hochgehen als eine Bombe. Ich hatte den Moment verpasst, ihr die Wahrheit zu sagen. Es war die Sekunde gewesen, als mir klar geworden war, dass einer meiner erfahrensten Mitarbeiter sie sexuell belästigt hatte. Wenn ich das Problem, das er verursacht hatte, gelöst hatte, könnte ich die Situation vielleicht wieder in Ordnung bringen.

„Das war kein Schwachsinn.“

Sie knabberte am Rand ihrer Unterlippe, ließ ihren Blick über mein Gesicht schweifen, wandte ihre Augen kurz ab und richtete dann ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich. Ihre Iriden glitzerten und das Funkeln zog mich so sehr an, dass ich mich tatsächlich nach vorn lehnte. Sie imitierte meine Haltung, als wären wir zwei Magneten, die das Unvermeidliche akzeptiert hatten.

„Sprechen Sie oft fremde Frauen in Bars an und führen sie zum Essen aus?“

Ich schüttelte den Kopf. „Sie sind meine Erste.“

„Wirklich?“

„Sie glauben mir nicht?“

„Nein.“

Ich tat so, als wäre ich schockiert und schlug mir die Handfläche auf die Brust. „Ich bin entsetzt.“

Sie trank den letzten Schluck ihres Gins aus und stellte das Glas auf den Tisch. „Sie sind nicht verheiratet, oder, Ant?“

Ich hob die Augenbrauen. „Nein.“

„Gut.“

„Warum ist das gut?“

Sie griff über den Tisch und strich mit einer Fingerspitze über meinen Handrücken. „Weil ich nicht mit verheirateten Männern schlafe.“

 

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